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Kurzbeschrieb | Katamnestische Untersuchung zur Überprüfung der Wirksamkeit ambulanter Behandlung bei Personen mit Alkoholproblemen |
Projektleitung | Severin Haug |
Dauer | 11.2010-06.2015 |
Förderung durch / Auftraggeber | Bundesamt für Gesundheit (BAG), Aargauische Stiftung Suchthilfe (AGS), Beratungszentrum Bezirk Baden (BZB), Berner Gesundheit (BeGes), Zürcher Fachstelle für Alkoholprobleme (ZFA) |
Kooperationspartner | - |
Wirksamkeitsprüfungen und Qualitätssicherung werden mittlerweile in allen Teilbereichen der Medizin gefordert und durchgeführt. Sie erlauben zum einen eine transparente Darstellung von Behandlungsergebnissen gegenüber Geldgebern, zum anderen die Identifikation von Schwächen und Verbesserungspotentialen, aus welchen konkrete Veränderungsmassnahmen abgeleitet werden können. Für die ambulante Behandlung von Personen mit Alkoholproblemen in der Schweiz liegen bislang keine aussagekräftigen Ergebnisse zu deren längerfristigen Wirksamkeit vor.
Innerhalb einer katamnestischen Untersuchung mit Befragungen bei Behandlungseintritt, Behandlungsaustritt sowie 6 und 12 Monate nach Behandlungsaustritt, soll die Wirksamkeit ambulanter Behandlung bei Personen mit Alkoholproblemen untersucht werden.
Studienteilnehmende sind ca. 1200 Personen, die innerhalb eines Jahres eine Behandlung bei der Zürcher Fachstelle für Alkoholprobleme, der Aargauischen Stiftung Suchthilfe, dem Beratungszentrum Bezirk Baden oder der Berner Gesundheit beginnen. Alle Personen mit Alkoholproblemen, die innerhalb dieses Zeitraums eine Behandlung in einer der genannten Beratungszentren beginnen, werden zur Studienteilnahme eingeladen. Bei Behandlungsende sowie 6 und 12 Monate nach Behandlungsende erfolgt eine schriftliche Nachbefragung mittels Fragebogen, bei Nichterreichbarkeit über ein strukturiertes Telefoninterview. Zentrale Ergebniskriterien sind der Alkoholkonsum erfasst mittels AUDIT-C sowie die Lebenszufriedenheit erfasst mittels den Fragen zur Lebenszufriedenheit (FLZ).
Die erhobenen Daten liefern aussagekräftige Ergebnisse zur längerfristigen Wirksamkeit ambulanter Behandlung bei Personen mit Alkoholproblemen. Überdies ermöglichen diese Aussagen zur differentiellen Wirksamkeit ambulanter Behandlung in Abhängigkeit von soziodemographischen Variablen (z.B. Alter, Geschlecht, Bildung), Variablen des Alkoholkonsums (z.B. Konsummenge bei Eintritt, Alkoholkonsumziel) und Variablen der Behandlung (z.B. Dauer der Behandlung, Anzahl Sitzungen, Folgebehandlung). Sie ermöglichen Prädiktoren für wirksame Behandlungen zu identifizieren und daraus Verbesserungsmöglichkeiten für ambulante Alkoholbehandlungen abzuleiten.