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Kurzbeschrieb | Überprüfung der Akzeptanz und Wirksamkeit SMS-basierter Nachsorge nach ambulanter Alkoholbehandlung |
Projektleitung | Severin Haug |
Dauer | 01.2011-07.2014 |
Förderung durch / Auftraggeber | Schweizerische Stiftung für Alkoholforschung (SSA) |
Kooperationspartner | Zürcher Fachstelle für Alkoholprobleme (ZFA) |
Insbesondere innerhalb der ersten 6 Monate nach Abschluss einer Alkoholbehandlung sind Rückfälle häufig. Massnahmen zur Rückfallprophylaxe und Nachsorge sind erforderlich, die innerhalb der Routineversorgung integriert werden können und welche auch Personen erreichen, die keine Möglichkeit zur Nutzung der vorhandenen Nachsorgeangebote haben oder nicht motiviert sind diese wahrzunehmen. Der über Mobiltelefon zugängliche Short Message Service (SMS) ermöglicht eine wiederholte Erhebung spezifischer Verhaltensweisen über einen längeren Zeitraum und die orts- und zeitunabhängige Übermittlung von Kurznachrichten. SMS-Nachsorgeprogramme könnten eine Alternative oder Ergänzung der bestehenden Nachsorgeangebote darstellen. In Kombination mit einem computergestützten Expertensystem ermöglicht SMS ein engmaschiges Monitoring des Alkoholkonsums und die Übermittlung individualisierter unterstützender Nachrichten.
In Kooperation mit der Zürcher Fachstelle zur Behandlung von Alkoholproblemen (ZFA), wird ein SMS-Programm zur Nachsorge und Rückfallprophylaxe nach ambulanter Alkoholbehandlung entwickelt. Das Programm ermöglicht für einen Zeitraum von 6 Monaten nach Abschluss der ambulanten Behandlung (1) ein wöchentliches Monitoring hinsichtlich der Einhaltung des individuellen Alkoholkonsumziels, (2) motivationale Unterstützung durch SMS-Feedbacknachrichten sowie (3) die Initiierung proaktiver Telefonanrufe durch eine professionelle Behandlungsperson im Falle eines Rückfalls. Die Machbarkeit und Effektivität des Nachsorgeprogramms wird bei Personen überprüft, die nach Abschluss der ambulanten Behandlung Alkoholabstinenz oder kontrolliertes Trinken beibehalten möchten.
Die Effektivität des Programms wird innerhalb einer randomisiert-kontrollierten Studie exploriert. Circa 100 Personen werden per Zufall einer von zwei Studiengruppen zugewiesen. Teilnehmende der Gruppe 1 nehmen am SMS-Nachsorgeprogramm teil, Teilnehmende der Gruppe 2 erhalten keine zusätzliche Intervention. Die Einhaltung des individuellen Trinkziels sowie der Alkoholkonsum erfasst über den AUDIT-C bilden die Hauptzielkriterien, die 6 Monate nach Abschluss der ambulanten Alkoholbehandlung erhoben werden.
Die Studie ermöglicht Aussagen zur Machbarkeit und Effektivität eines SMS-Programms zur Nachsorge nach ambulanter Alkoholbehandlung. Es wird erwartet, dass das Programm mit geringem Aufwand innerhalb der ambulanten und stationären Alkoholbehandlung integriert werden kann und eine effektive Rückfallprophylaxe ermöglicht.