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Kurzbeschrieb | Eine umfassende Studie, die die kurz- und langfristigen Auswirkungen der Dry January-Kampagne in der Schweiz anhand von quantitativen Umfragen und qualitativen Fokusgruppen bewertet. |
Projektleitung | |
Dauer | 09.2024 – 02.2026 |
Förderung durch / Auftraggeber | Blaues Kreuz Schweiz, Sucht Schweiz, GREA and Fachverband Sucht |
Kooperationspartner |
Der Alkoholkonsum in der Schweiz stellt nach wie vor eine grosse gesundheitliche und soziale Herausforderung dar. Etwa 17 % der erwachsenen Bevölkerung konsumieren Alkohol in gefährlichen Mengen. Die „Dry January“-Kampagne, die dazu aufruft, einen Monat lang auf Alkohol zu verzichten, erfreut sich in der Schweiz zunehmender Beliebtheit. Eine aktuelle Studie von Sucht Schweiz zeigt, dass mehr als die Hälfte der Schweizer Erwachsenen die Kampagne kennt und dass 2023 etwa jeder Achte daran teilnehmen wird. Während erste Erkenntnisse auf kurzfristige Vorteile wie verbessertes Wohlbefinden, besseren Schlaf und mehr Energie hindeuten, ist die umfassende Forschung über langfristige Verhaltensänderungen und gesundheitliche Vorteile, insbesondere in nicht englischsprachigen Regionen, noch begrenzt.
Bewertung der Wirksamkeit der Dry January-Kampagne in der Schweiz durch den Vergleich von drei verschiedenen Gruppen:
Offizielle Kampagnenteilnehmer (Gruppe A): Personen, die den „Dry Januar“ über die offizielle Schweizer Kampagne verfolgen und Newsletter, Ressourcen und Zugang zu Hilfsmitteln wie der mobilen App „Try Dry“ erhalten.
Unabhängige Teilnehmer (Gruppe B): Personen, die den Trockenen Januar auf eigene Initiative praktizieren, ohne sich mit der offiziellen Kampagne zu verbinden oder deren Unterstützungsdienste zu nutzen.
Nicht-Teilnehmer (Gruppe C): Personen, die ihre normalen Trinkgewohnheiten im Januar beibehalten.
Ziel der Studie ist es, festzustellen, ob die offizielle Unterstützung der Kampagne die Erfolgsquoten im Vergleich zur eigenständigen Teilnahme erhöht, prädiktive Faktoren für einen erfolgreichen Abschluss zu ermitteln und sowohl die kurz- als auch die langfristigen Auswirkungen auf das Alkoholkonsumverhalten, das körperliche und geistige Wohlbefinden, das soziale Funktionieren und die Produktivität am Arbeitsplatz zu analysieren.
Eine Studie mit Mixed Methods und drei Vergleichsgruppen. Die Datenerhebung erfolgt zu drei Zeitpunkten: zu Beginn, nach 1 Monat und nach 9 Monaten. Zwei qualitative Fokusgruppen mit Teilnehmern der Gruppe A werden tiefere Einblicke in die Erfahrungen mit der Kampagne und den Unterstützungsdiensten geben. Für die Studie werden 1 200 Teilnehmer rekrutiert, wobei Quoten für Alter, Geschlecht und Sprachregion gelten, um die Repräsentativität sicherzustellen.
Dies ist eine der ersten umfassenden Evaluierungen der Dry January-Kampagne außerhalb des Vereinigten Königreichs und die erste eingehende Studie im deutschsprachigen Raum. Die Ergebnisse werden evidenzbasierte Einblicke in die langfristigen Auswirkungen von Verhaltensänderungen infolge einer vorübergehenden Alkoholabstinenz und die Wirksamkeit verschiedener Unterstützungsmassnahmen liefern. Diese Erkenntnisse werden dazu beitragen, künftige Strategien zur Alkoholprävention zu optimieren und einen wertvollen Beitrag zu den Bemühungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit in der Schweiz zu leisten, wobei möglicherweise Personen erreicht werden, die nur begrenzten Zugang zu Behandlungen haben oder eine Stigmatisierung fürchten.