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Kurzbeschrieb | Migrationssensitive Rauchstopp-Therapie und Tabakprävention in türkischer Sprache, in der mit einem beziehungsgeleiteten und aufsuchenden Ansatz gearbeitet wird. |
Projektleitung | Corina Salis Gross |
Dauer | 01.2015 – 12.2020 |
Förderung durch / Auftraggeber | Tabakpräventionsfonds (TPF) |
Kooperationspartner | Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention |
Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung in der Schweiz lag Ende 2013 bei 23.8% und derjeinge der Bevölkerung mit Migrationshintergrund bei ca. 36%. Die in der Schweiz bisher angebotenen Rauchstopp-Kurse erreichen die Migrationsbevölkerung nicht im gewünschten Masse. Insbesondere sprachlich benachteiligte und vulnerable Gruppen haben eingeschränkten Zugang zu den Angeboten. Gleichzeitig ist die Prävalenz für den Tabakkonsum im Vergleich zur Schweizer Bevölkerung z.T. hoch. Das vorliegende Projekt stellt eine Zusammenführung der seit 2006 etablierten migrationssensitiven Rauchstoppkurse sowie des bis Mitte 2012 gelaufenen Tabakpräventions-Pilotprojekts „Tiryaki Kukla“ in türkischer Sprache dar. Seit 2010 ist das Angebot in das Nationale Rauchstopp-Programm integriert. Zielgruppe ist die Gruppe der Migrationsbevölkerung aus der Türkei in der Schweiz: Sie weist die höchsten Raucherprävalenzen auf sowie starke gesundheitliche Belastungen, und sie ist gleichzeitig gemäss der Einschätzung von Expertinnen und Experten sowie der Literatur nur schwer erreichbar durch die Angebote von Gesundheitsversorgung und Prävention. In den migrationssensitiven Rauchstoppkursen in türkischer Sprache können sehr gute Erfolge erzielt werden: 58.4% der Teilnehmenden an den Kursen von 2010-2012 waren 12 Monate nach dem Rauchstopp noch immer rauchfrei. Das erprobte Kursangebot und die Massnahmen zur Promotion und zur Tabakprävention werden weitergeführt und evaluativ begleitet.
Die generelle Zielsetzung des Projektes strebt einen Normenwandel hin zum Nichtrauchen in der Migrationsbevölkerung aus der Türkei in der Schweiz an. Konkrete Wirkungsziele sind (reduziertes Nationales Rauchstopp-Programm 2015-2017):
Für die informationsveranstaltungen und die Rauchstoppkurse wird mit einem beziehungsgeleiteten und aufsuchenden Approach gearbeitet. Die Bewerbung der Kurse erfolgt einerseits direkt via persönlichen Kontakt mit ausgewählten Vereinen und Gruppen der türkisch und kurdisch sprechenden Migrationsbevölkerung. Andererseits werden auch die relevanten Akteure im Bereich der Tabakprävention über das Angebot informiert und erhalten die entsprechenden Materialien zur weiteren Verbreitung. Die Durchführung der Kurse erfolgt auf Basis eines validierten Therapiemanuals, das in enger Zusammenarbeit mit der Zielgruppe und mit der Krebsliga Zürich entwickelt wurde. Die Evaluation der Kurse basiert auf einer standardisierten Befragung der Kursteilnehmenden zu zwei Zeitpunkten (Beginn der Kurse und 3 Monate nach dem Rauchstopp), ergänzt um ein telefonisches Follow-up nach 12 Monaten. Die Kursleiter/innen beurteilen jeden Kurs in wesentlichen Aspekten schriftlich und mündlich. Jährlich wird ein Kurzbericht zur Durchführung und zur Wirksamkeit erstellt.
Der aktuelle Bericht zum Evaluationszeitraum 2014-2019 findet sich hier:
Das von uns entwickelte spezifische Framework für eine migrationssensitive Rauchstopp-Therapie und Tabakprävention wird nun auf weitere vulnerable Gruppen multipliziert, kontinuierlich überprüft und angepasst. Gleichzeitig stehen damit evaluierte Erfahrungen zum Tabakausstieg und zur Tabakprävention im Migrationsbereich national wie international zur Verfügung.